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Diplomskilehrer

Glossar

Diplomskilehrer

Wie wird man eigentlich Diplomskilehrer?

Die Ausbildung zum Diplomskilehrer (staatliche Skilehrerausbildung) ist in Österreich gesetzlich geregelt. Für die Durchführung der Diplomskilehrerausbildung sind die Landesskilehrer-Verbände zuständig. Die Landesskilehrer-Verbände haben gemeinsam mit den Landesregierungen entschieden, dass die Diplomskilehrerausbildung an den Bundesanstalten für Leibeserziehung (Bundessportakademie) durchgeführt wird. Zuständig für den gesamten Ausbildungslehrgang ist hier die Bundessportakademie Innsbruck.

Die Diplomskilehrerausbildung ist die höchste Stufe der Skilehrerausbildung in Österreich. Sie dauert zwei Semester und ist in theoretische und praktische Teile gegliedert. Kern der Ausbildung, die sehr hohe physische und skitechnische Anforderungen an die Kandidaten stellt, ist ihr polysportiver Charakter. Das heißt, die Teilnehmer werden nicht nur intensiv im alpinen Skilauf geschult, sondern erhalten auch eine hochwertige Ausbildung im Bereich Snowboarden, Langlaufen und Trendsportarten. Dazu kommt die umfassende Alpinausbildung, die bereits mit den Alpinkursen in der Landesskilehrerausbildung beginnt und mit dem Skiführer, der nach dem Diplomskilehrer absolviert werden kann, gipfelt.

Um zur Diplomskilehrerausbildung zugelassen zu werden, müssen die Kandidatinnen und Kandidaten folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • abgeschlossene Landesskilehrerausbildung
  • abgeschlossene Snowboard-Anwärterausbildung der Langlauf-Anwärterausbildung
  • vollendetes 18. Lebensjahr
  • sportmedizinische  Untersuchung
  • positiv absolvierte Eignungsprüfung
  • positiv absolvierte CTT-Technikprüfung (ehemals Euro-Test)

Die Eignungsprüfung findet Mitte März in Maria Alm / Hinterreit in Salzburg statt. Bei der Eignungsprüfung werden das Eigenkönnen und die Fähigkeiten im Schulefahren überprüft.

Wer die Eignungsprüfung besteht, darf danach zur CTT-Technikprüfung antreten. Die „Gemeinsame Ausbildungsprüfung – CTT-technische Prüfung“ ist eine auf EU-Ebene koordinierte Leistungsüberprüfung, die zum Ziel hat, die europaweite Anerkennung von Berufsqualifikationen zu ermöglichen. Das bedeutet, wer in seinem EU-Land die höchste Skilehrerausbildung absolviert und sowohl die CTT-Technikprüfung als auch die CTT-sicherheitstechnische Prüfung (in Österreich der „Alpinkurs“ der Diplomskilehrerausbildung) bestanden hat, wird in anderen EU-Ländern wie Frankreich, Italien oder Deutschland als staatlich geprüfter Skilehrer anerkannt und gleichgestellt. Die CTT-Techniküberprüfung findet in Form eines genormten Riesentorlaufs mit zwei Durchgängen statt. Die Richtzeit wird von geeichten Referenzfahrern gesetzt, welche von den teilnehmenden EU-Ländern entsandt werden. Natürlich starten auch österreichische Referenzläufer. Aus den Laufzeiten der Referenzläufer, die am Anfang und am Ende jedes Durchgangs starten, wird anhand eines Koeffizienten das Zeitlimit für Damen und Herren bestimmt. Wer im ersten Durchgang bereits das Limit unterboten hat, muss im zweiten Durchgang nicht mehr antreten.

 Nachdem beide Hürden, die Eignungsprüfung und die CTT-Technikprüfung, gemeistert wurden, dürfen die Kandidatinnen und Kandidaten im folgenden Herbst mit der Diplomskilehrerausbildung beginnen. Das erste Semester startet in der Regel am Pitztaler Gletscher. Es folgen weitere Kurse im BSFZ Hintermoos, in Ischgl und in St. Christoph am Arlberg, dem Hauptstandort der Ausbildung. Im Jänner wird der einwöchige Alpinkurs absolviert, bevor das zweite Semester im März startet. Das zweite Semester inklusive aller kommissioneller Abschlussprüfungen wird zur Gänze in St. Christoph am Arlberg in der Ski Austria Academy abgehalten.

Insgesamt dauert die Schneesportlehrerausbildung in Österreich vom Anwärter über den Landesskilehrer bis hin zum Diplomskilehrer rund 120 Tage und ist damit die umfassendste Skilehrerausbildung weltweit.